Grüne Welle dank RFID-Chip am Fahrrad

RFID-Chip am Fahrrad

Münster ist die Stadt in Deutschland, in der die überwiegende Zahl der Menschen mit dem Rad unterwegs sind, aber selbst Münster ist im Vergleich zur dänischen Stadt Aarhus ein Zwerg. Neun von zehn Dänen sind stolze Besitzer eines Fahrrads und nur vier von zehn Dänen haben ein Auto. Ein besonderes Highlight ist die Stadt Aarhus, die das Radfahren besonders fördert. Ein am Fahrrad macht es möglich, dass die Radfahrer an besonders verkehrsreichen und gefährlichen Kreuzungen automatisch Vorfahrt haben.

Die Stadt der Radler

Aarhus ist ein wahres Paradies für alle Radler. Knapp 40 Prozent der 330.000 Einwohner der Stadt im Osten von Dänemark fahren jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen. Die Radfahrer in Aarhus sind komfortabel unterwegs, denn das Netz der Radwege erstreckt sich in Aarhus auf mehr als 675 Kilometer. Aarhus hat das Ziel, die Verkehrsmöglichkeiten so ökologisch schonend wie möglich zu fördern und zu gestalten. Die Gefahren, denen Radfahrer im Straßenverkehr ausgesetzt sind, werden minimiert und die Stadt schafft so eine Infrastruktur, mit der das Fahrradfahren Spaß macht. Der RFID-Chip am Fahrrad sorgt jetzt zudem noch für Vorfahrt.

Wie funktioniert der RFID-Chip am Fahrrad?

Für einen ersten Feldversuch wurde an zwei Straßenkreuzungen in Aarhus eine RFID-Hardware integriert. Ein Lesegerät mit Antenne, was sich neben der Fahrspur befindet, erfasst den am Rad montierten RFID-Chip, noch bevor der Radfahrer die Kreuzung erreicht hat. Wenn es die Verkehrslage zulässt, bekommt der Radfahrer grünes Licht und kann weiterfahren. Das Lesegerät ist gut 50 Meter von der Kreuzung entfernt, um die Ampelanlage rechtzeitig umschalten zu können. Befindet sich ein Auto oder ein LKW im Bereich der Kreuzung, dann wird die Ampelphase ganz normal geschaltet. Eine Studie, die den Feldversuch begleitet, hat gezeigt, dass die Radfahrer in Aarhus diese Form der Verkehrsoptimierung sehr zu schätzen wissen und selbst die Autofahrer sind davon begeistert.

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Aarhus denkt weiter

Was den Fahrradverkehr in der Stadt angeht, denkt Aarhus schon in die Zukunft. Inzwischen wurden bereits fünf Kreuzungen, die es im Verlauf einer zwölf Kilometer langen Fahrradautobahn gibt, mit RFID-Lesepunkten ausgestattet. Da sich alle Lesegeräte im Freien befinden, werden sie durch ein stabiles Gehäuse geschützt. Diese Gehäuse sind wiederum so konstruiert, dass es nicht zu Interferenzen mit den UHF-Signalen kommen kann. Der RFID-Chip am Fahrrad kann zugleich als Reflektor dienen. Dazu müssen die Radfahrer nur ihre bisherigen Reflektoren in den Speichen gegen die Reflektoren mit dem integrierten RFID-Chip austauschen. Einen solchen Chip kann sich jeder Radfahrer kostenlos bei der Stadtverwaltung in Aarhus abholen. Das Ganze ist anonym, es wird nicht nach dem Namen oder der Adresse gefragt.

Fazit zum RFID-Chip am Fahrrad

Der RFID-Chip am Rad hat viele Vorteile. Die Radfahrer können ihn kostenlos und anonym nutzen, das Konzept verringert die CO2-Emissionen deutlich und die Autofahrer werden nicht ausgebremst. Die Stadt kann die Zahl der Räder sicher und zuverlässig erfassen, und zwar sogar bei weniger guten Witterungsbedingungen oder bei hohem Verkehrsaufkommen. Zusätzlich gelingt die Etablierung von gleichen Rechten und Möglichkeiten, einerseits für die Bürger, die mit dem Auto unterwegs sind und zudem für diejenigen, die mit dem Rad fahren. Die Sicherheit im Straßenverkehr wird erhöht, und das gelingt in Aarhus auch, ohne dabei den Autoverkehr einzuschränken.

Beitragsbild: depositphotos.com / 317506166 @ perig76

Grüne Welle dank RFID-Chip am Fahrrad

Ulrike Dietz