Ein Unternehmen während des Fernstudiums gründen? Für einige mag dieses Vorhaben nach echtem Stress klingen. Bei genauer Hinsicht zeigt sich jedoch, dass es durchaus von Vorteil sein kann, zu lernen und gleichzeitig die Basis für ein Start-up zu schaffen. Dies gilt unter anderem dann, wenn die betreffenden Personen sich für einen Bereich entschieden haben, der technologische Innovationen mit unternehmerischem Denken verbindet.
Typische Beispiele hierfür sind das Fernstudium für angewandte Informatik und das Fernstudium zum Wirtschaftsingenieur. In beiden Studiengängen gibt es viele Menschen, deren Geschäftsideen sich um die moderne RFID-Technologie drehen.
Immerhin gilt: Egal, ob in der Logistik, im Einzelhandel, in der Medizintechnik oder bei Smart Homes – RFID ermöglicht ein kontaktloses Identifizieren und Tracken von Objekten. Und genau das ist in den unterschiedlichsten Bereichen einsetz- und nutzbar.
Start-ups und unzählige Möglichkeiten: Welche Geschäftsidee ist die passende?
Jeder, der sich irgendwann dazu entscheidet, zu gründen, wird mit einer klassischen Frage konfrontiert. Diese lautet: Welches Problem möchte ich für meine zukünftige Zielgruppe lösen?
Wer bereits nebenbei in einem Unternehmen arbeitet und hier zum Beispiel mit chaotischen Lagerzuständen konfrontiert wird, hat vielleicht bereits Verbesserungsvorschläge. Manche erkennen auch im Rahmen eines Praktikums spezifisches Optimierungspotenzial in unterschiedlichen Branchen. Und genau an diesen (und an vielen weiteren Stellen) kommen RFID-Lösungen ins Spiel.
Sie helfen unter anderem dabei:
- die Werkzeugverwaltung für Handwerksbetriebe zu optimieren
- smarte Inventarsysteme für Büros- oder Co-Working-Spaces zu entwickeln
- moderne Lösungen für Festivals und Konzerte umzusetzen, zum Beispiel mit bargeldlosem Bezahlen über ein RFID-Armband
- Lieferketten nachhaltiger werden zu lassen.
Technisches Know-How aus dem Fernstudium nutzen
Viele Studiengänge mit technischem Hintergrund liefern Start-up Gründern genau das Wissen, das sie brauchen, um sich mit Hinblick auf selbstständig zu machen.
Einige der Themenbereiche und Studieninhalte, die hierbei eine besonders wichtige Rolle spielen, sind unter anderem:
- allgemeine Grundlagen in Netzwerktechnik
- Mikrocontroller-Programmierung
- ein grundlegendes Verständnis für IT-Sicherheit und Daten-
- Einblicke in relevante Bereiche, wie zum Beispiel Projektmanagement und Marketing.
In einigen Fällen ist es sogar möglich, verschiedene Modulaufgaben, Hausarbeiten und Co. auf die jeweiligen Start-up Ideen zuzuschneiden und diese so schon während des Studiums weiterzuentwickeln.
Eigene Prototypen entwickeln: Warum nicht?
Auch diejenigen, die von zuhause aus studieren, müssen auf keinen Fall auf das praktische Arbeiten verzichten. Das bedeutet: Wer bereits während des (Fern-) Studiums herausfinden möchte, wie gut seine Geschäftsidee wirklich ist, kann früh aktiv werden. Besonders praktisch ist es in diesem Zusammenhang, dass viele klassische RFID-Komponenten günstig als „Starter-Kits“ erhältlich sind. Und wer dann noch die passenden Tools zu Hand hat, kann seinen Geschäftsambitionen den Raum bieten, den diese verdienen.
Und natürlich bietet es sich auch an, sich Feedback bei Kommilitonen und Lehrenden zu holen und auch einen Blick über den Tellerrand hinaus zu wagen. So bietet zum Beispiel die Zusammenarbeit zwischen Wirtschafts- und Informatikstudenten oft neue Impulse, die dabei helfen, eine Geschäftsidee noch realistischer und authentischer werden zu lassen. Viele Fernunis legen Wert darauf, dass sich ihre Kommilitonen, zum Beispiel in digitalen Netzwerken, austauschen können.
Das Geschäftsmodell und die Zielgruppe: Zwei wichtige Faktoren
Wer im Rahmen seines Studiums bemerkt, dass seine Ideen rund um RFID und Co. funktionieren, muss sich irgendwann mit klassischen Gründerfragen auseinandersetzen und so zum Beispiel herausfinden, wer zur Zielgruppe gehört, wie groß der Markt ist und wie hoch die Herstellungskosten sind.
An dieser Stelle helfen wirtschaftliche Kompetenzen, die auch in vielen technischen Studiengängen eine wichtige Rolle spielen, oft weiter. Viele Fernhochschulen verfügen mittlerweile über Gründerzentren und Mentoring-Angebote, die unter anderem Themen wie Businessplan-Entwicklung, Finanzierung, Marktanalyse oder Lean Start-up eingehend behandeln.
Wenn alles passt: Die Markteinführung
Manchmal lässt sich der „perfekte Zeitpunkt“ schwer bestimmen. Fest steht jedoch auch: Wenn ein Produkt oder ein Service komplett ausgereift ist, ist es an der Zeit, erste Pilotkunden anzusprechen. Oft handelt es sich hierbei dann – zumindest im B2B-Bereich, der für die RFID-Technologie eine wichtige Rolle spielt – um kleine, lokale Unternehmen, die sich auf Nischen oder spezielle Branchen fokussiert haben.
Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann auch seine Bachelor- oder Masterarbeit als Markteintrittsstrategie nutzen und hier zum Beispiel eine Marktstudie oder einen konkreten Anwendungstest aufführen.
Zusatztipp: Gründer, die Angst davor haben, direkt „von 0 auf 100“ zu starten, können ihr Gründungsprojekt wahlweise auch oft als Nebenjob ausführen und sehen, wie sich das Ganze entwickelt.
Fazit
Die Kombination aus technischer Expertise, wirtschaftlichem Denken und flexibler Zeiteinteilung macht das Fernstudium für viele zu einem wichtigen Baustein, wenn es darum geht, sein eigenes Unternehmen zu gründen. Dies gilt auch (und vor allem) in Bezug auf besonders technologielastige Themen, wie zum Beispiel die RFID-Technologie.
Studenten, die zum Beispiel gerade Informatik oder Wirtschaftsingenieurwesen im Fernstudium studieren, können gut beraten sein, gerade jetzt zu testen und sich zu vernetzen. Wer weiß? Eventuell wird aus dem nächsten Praxisprojekt eine Lösung, die dabei hilft, ein ganzes Unternehmen weiter nach vorne zu bringen?
Bild: @ depositphotos.com / perig76
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