Sicherheitsnadel

Jeder hat sie schon einmal in der Hand gehabt und viele hat sie schon vor einem Missgeschick bewahrt. Sie ist in jedem Nähkästchen zu finden und sie sorgt für Sicherheit – die Rede ist von der Sicherheitsnadel *. Diese besonders geformte Nadel hat eine sehr lange Geschichte und nicht immer ist sie nur ein Helfer in der Not. Sie dient immer mal wieder auch als modisches Accessoire, beispielsweise bei Punkern, die sich die Nadel gerne durch die Ohren oder durch die Nase stechen lassen.

Eine wechselvolle Geschichte

Walter Hunt heißt der Erfinder der modernen Sicherheitsnadel. Der amerikanische Erfinder ließ sich die Nadel mit dem markanten Aussehen am 10. April des Jahres 1849 patentieren und machte damit das Geschäft seines Lebens. Dabei hatte Walter Hunt streng genommen nichts Neues erfunden, denn eine Sicherheitsnadel gab es schon, und zwar unter dem Namen Fibel. Seit Jahrtausenden schließen die Menschen ihre Kleidung mit der Hilfe dieser Fibeln oder Gewandnadeln, auf die stets Verlass war. Schon von 4000 Jahren in der Bronzezeit gab es etwas Ähnliches wie eine Sicherheitsnadel *, um die Kleidung zu verschließen. Die Griechen und die Römer nutzen eine sogenannte „Fibula“, das lateinische Wort für Nadel, wenn sie ihre Gewänder befestigen wollten. Das Einsatzgebiet der Gewandnadel war in der Regel die Schulter, sodass sie die Enden des Obergewands oder der Toga fest zusammenhielt.

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Ein schmückendes Hilfsmittel

SicherheitsnadelIm Laufe der Zeit blieb der praktische Nutzen der Fibel oder frühen Sicherheitsnadel * erhalten, dann kam das schmückende Element dazu. In vielen Regionen Deutschlands haben Archäologen bei Ausgrabungen Fibeln gefunden und nicht selten entdeckten sie Nadeln mit wunderschönen Verzierungen. Anhand des Schmucks lassen sich die Fibeln zeitlich gut zuordnen und sie geben sogar Auskunft darüber, welchen Beruf der frühere Besitzer hatte. Ganz ähnlich wie Schulterklappen bei einer Uniform, weisen die Gewandnadeln auf den Rang und die gesellschaftliche Stellung eines Menschen hin. Aber nicht nur Männer schätzten die schmückenden Fibeln, auch die Damenwelt trug die richtige Fibel passend zum Gewand.

Aus der Mode

Bis ins 14. Jahrhundert diente die frühe Sicherheitsnadel dazu, die Kleidung ordentlich zu tragen, dann kam der Knopf und die Karriere der Fibel war abrupt zu Ende. Aus der unentbehrlichen Nadel wurde endgültig ein Schmuckstück, was allerdings wieder zu Ehren kommen sollte. Walter Hunt war Mechaniker und er hatte schon vieles erfunden, damit aber nie Geld verdient. Das änderte sich, als er ein Stück Draht zu einer Art Verschluss bog und damit die Sicherheitsnadel * erfand. Das Besondere an der Sicherheitsnadel war, dass das spitze Ende der Nadel in einem abgerundeten Verschluss verborgen wird. Die Nadel kann so nicht von selbst aufgehen und die Spitze ist damit ungefährlich.

Fazit zur Sicherheitsnadel

Im Schneiderhandwerk und auch in der Kinderpflege schaffte es die Sicherheitsnadel *, unverzichtbar zu sein. Als die Babys noch eine Windel aus Stoff trugen, schloss die Nadel sie mit dem sicheren Ende. Über 100 Jahre leistete die Nadel gute Dienste, bis die Einmalwindeln auf den Markt kamen. Verbände schloss der Arzt mit der Nadel und kein Schneider konnte ohne die Nadel arbeiten. Walter Hunt hat seine Erfindung übrigens kein Glück gebracht. Er verkaufte sein Patent für 400,- Dollar und starb als armer Mann.

Bild: depositphotos.com / 200094056 @ julydfg

Sicherheitsnadel

Ulrike Dietz