Etiketten, die Funksignale versenden, die die meisten Menschen als RFID-Chips kennen, stellen eine Gefahr für den Herzschrittmacher dar. Das sagen zumindest Laborversuche und nicht nur das, auch Beatmungsmaschinen reagieren auf den kleinen Chip. Sie verändern plötzlich ihre vorher eingestellte Leistung oder schalten sich sogar ganz ab. RFID als Gefahr für den Herzschrittmacher gehört zu den sogenannten „vermeidbaren unerwünschten Ereignissen“ wie die Fehler offiziell in der Pflege- und Medizinbranche heißen. Immer noch gibt es in Deutschland Fälle, wo sich die moderne RFID-Technik als Gefahr für den Herzschrittmacher entpuppt.
Eine sinnvolle Technik
Eigentlich ist RFID eine sehr sinnvolle und hilfreiche Technologie, vor allem, was die Medizin betrifft. RFID wird mehr und mehr genutzt, um den stetig wachsenden Anforderungen des modernen Gesundheitssystems überhaupt noch gerecht zu werden. Die RFID Technik ist heute weit verbreitet, beispielsweise um wichtige Prozesse zu automatisieren und zu optimieren. Dank der modernen RFID Technik lassen sich Arbeitsabläufe verringern und so manche Handhabung deutlich vereinfachen. Das gilt auch und im Besonderen für die medizinische Technik, denn hier kann die RFID-Technologie ihr ganzes Potenzial zeigen, um die Qualität der Behandlung zu verbessern. Die Betreuung der Patienten wird dank RFID gesteigert und auch Unfälle lassen sich besser vermeiden. Trotzdem birgt diese Technik eine Gefahr für den Herzschrittmacher, aber wie lässt sich das erklären?
Warum ist RFID eine Gefahr für den Herzschrittmacher?
Forscher aus den Niederlanden haben für eine Studie 41 medizinische Geräte aus 17 unterschiedlichen Kategorien untersucht. Die Universität von Amsterdam führte insgesamt 123 Tests durch und beim Auslesen der Daten auf RFID-Chips gab es 34 Vorfälle. 22 dieser Vorfälle stuften die Wissenschaftler als gefährlich ein. Die positiven Eigenschaften von RFID-Chips sind hingegen unbestritten. So schützen sie unter anderem Medikamente effektiv vor Fälschungen, auch Blutbeutel, die bei großen Operationen bereitstehen, sind dank RFID Technik sicher geworden. Diesen Vorteilen stehen aber leider die technischen Risiken gegenüber, besonders innerhalb von technisch hochgerüsteten Intensivstationen der Krankenhäuser. Während der Studie kam es zu Störungen bei externen Schrittmachern. Die Geräte haben versagt und bei den gemessenen Daten waren die Interferenzen gefälscht. Aus diesen Gründen stellt RFID eine große Gefahr für Herzschrittmacher dar.
Eine mangelhafte Standardisierung
Die Forscher aus den Niederlanden sehen vor allem die mangelhafte internationale Standardisierung als einen Gefahrenpunkt in Bezug auf RFID und die medizinische Technik. Leichtfertig würden nicht selbst erprobte, technische Lösungen übernommen, deren Gefahren keiner so richtig einschätzen kann. Auch, dass vieles nicht an die Ansprüche im jeweiligen Gesundheitswesen angepasst ist, führt immer wieder zu gefährlichen Situationen. Deshalb ist es immer ratsam, alle bereits existierenden Produkte, die mit der RFID Technik funktionieren, grundsätzlich an ihrem Einsatzort zunächst auf ihre elektromagnetische Verträglichkeit zu testen. Auf diese Weise lässt sich auch die RFID Gefahr für den Herzschrittmacher vermeiden.
Fazit
Niemand, der einen Herzschrittmacher in der Brust trägt, muss sich jetzt Sorgen machen, wie gefährlich das Gerät in Verbindung mit RFID Technik ist. RFID erobert immer mehr Bereiche des täglichen Lebens und bislang hat es noch keine Unfälle gegeben, bei denen ein Herzschrittmacher und ein RFID-Chip involviert waren. Es ist damit zu rechnen, dass die Technik solcher Geräte immer weiter ausgebaut wird, um RFID in Zukunft noch besser abzusichern.
Beitragsbild: depositphotos.com / 610174904 @ karegg
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