Schnittschutzjacke

An der frischen Luft zu sein, ist nicht immer ein Vergnügen. Wald- und Forstarbeiter wissen, wie anstrengend es sein kann, bei jedem Wetter Holz zu sägen oder andere Arbeiten im Wald zu erledigen. Getreu dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung, achten Waldarbeiter sehr darauf, dass sie warm, aber zugleich auch sicher angezogen sind. Zur Ausrüstung gehören neben einer Schnittschutzjacke * die dazu passende Schnittschutzhose, die Sicherheitsstiefel sowie die Handschuhe und der Helm. Eine Schnittschutzjacke schützt nicht nur vor Regen, Schnee und Wind, sie senkt zudem das Risiko, dass es bei einem Unfall mit der Motorsäge oder der Axt Verletzte gibt.

Was genau ist eine Schnittschutzjacke?

Bei einer Schnittschutzjacke handelt es sich um eine besondere Form der professionellen Berufsbekleidung. Diese Jacke hat ganz bestimmte schützende Eigenschaften, die das Risiko, sich zu verletzen, deutlich reduzieren. In der Regel wird diese spezielle Jacke bei der Forstarbeit, also im Wald getragen. In erster Linie dient sie dazu, den kompletten Oberkörper zu schützen. Das Besondere an einer Schnittschutzjacke * ist, dass bei der Herstellung lange, dicht miteinander verwebte Fäden verarbeitet werden. So entsteht eine Art undurchdringliche Schutzschicht. Die Motorsäge kommt sofort zum Stillstand, wenn sie auf dieses dicht gewebte Material trifft. Aus diesem Grund kann eine Schutzjacke unter Umständen sogar ein Leben retten. Für Schnittschutzjacken, die zur persönlichen Schutzausrüstung für Forstwirte gehören, kurz PSA genannt, gibt es eine Reihe von rechtlichen Regulierungen, die den Schnittschutz betreffen.

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Welche Schutznormen muss die Jacke erfüllen?

Damit die Jacke im Ernstfall wirklich sicher schützen kann, muss sie einige Normen und Schutzklassen erfüllen. Das wichtigste Kriterium bei einer guten Schnittschutzjacke ist natürlich die Schnittschutzfunktion. Sie soll verhindern, dass es bei der oftmals gefährlichen Arbeit im Wald zu Unfällen mit schweren Verletzungen kommt. Wie bei der Schnittschutzhose und den passenden Sicherheitsstiefeln, so spielt auch bei der Schnittschutzjacke die Geschwindigkeit der Kette, die an der Säge montiert ist, eine bedeutende Rolle.

Nach dieser Geschwindigkeit sind die Schutzklassen und die Normen eingeteilt:

  • Schutzklasse 0 entspricht einer Kettengeschwindigkeit von 16 Metern in der Sekunde.
  • Schutzklasse 1 entspricht einer Kettengeschwindigkeit von 20 Metern in der Sekunde.
  • Schutzklasse 2 entspricht einer Kettengeschwindigkeit von 24 Metern in der Sekunde.
  • Schutzklasse 3 entspricht einer Kettengeschwindigkeit von 28 Metern in der Sekunde.

Zu diesen Schutzklassen kommen noch Normen, die bei der Arbeitsbekleidung für den Oberkörper wichtig sind:

  • DIN EN 381 gilt für die Benutzer der Schutzbekleidung von handgeführten Kettensägen.
  • DIN EN 381-11 sind Anforderungen, die allgemein für Berufsoberbekleidung, also auch für die Schnittschutzjacke gelten.

Was zeichnet eine gute Schnittschutzjacke aus?

Wer sich für die Arbeit im Wald eine Schnittschutzjacke * kaufen möchte, muss vorher nicht nur wissen, welche Geschwindigkeit die Kette der Säge hat, auch andere Güte- und Qualitätssiegel sind hier von Bedeutung. Das Güte- oder Qualitätssiegel ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass es sich tatsächlich um eine hervorragende Qualität handelt. Zu erkennen ist das beispielsweise am Siegel „KWF“, das für Kuratorium für Forstwirtschaft steht. Dabei handelt es sich um einen Verein, den es überall in Europa gibt und der als Kompetenzzentrum für Waldarbeit, Holzlogistik und Forsttechnik erfolgreich auftritt. Das Kuratorium für Forstwirtschaft prüft auch die Berufsbekleidung für Wald- und Forstarbeiter auf ihre Qualität. Trägt eine Schutzjacke das Siegel „KWF“, dann ist die Jacke für die Arbeit im Wald geeignet.

Warum die Jacke immer gut sitzen muss

SchnittschutzjackeWie jede Jacke, so sollte auch eine Schnittschutzjacke perfekt sitzen. Dass diese ganz besondere Jacke die ideale Passform hat, ist sogar noch wichtiger. Wer im Wald arbeitet, muss sich gut bewegen können, ohne dass dabei die Jacke unter den Armen kneift oder zu lange Ärmel hat. Eine Schutzjacke, die nicht richtig sitzt, behindert bei jeder Bewegung und stört damit auch die Fähigkeit, sich zu konzentrieren. Die Arbeitsjacke darf weder zu groß, noch zu klein sein. Wer die Jacke für die Waldarbeit in einem Geschäft für Berufsbekleidung kauft, sollte ein Shirt tragen und einen dicken Pullover mitnehmen. Ideal ist es, im Geschäft anschließend auch mal den Pullover anzuziehen, um zu prüfen, ob die Jacke in dem Fall immer noch passt. Nur wenn das der Fall ist, sitzt sie wirklich perfekt.

Diesen Komfort sollte eine gute Schnittschutzjacke haben

Eine Schnittschutzjacke * muss nicht nur gut passen, sie sollte außerdem einen gewissen Komfort haben. Zu diesem Komfort gehören Taschen und Verschlüsse. Ideal ist eine Jacke, die mit einem Reißverschluss und mit Druckknöpfen ausgestattet ist. Auf diese Weise gibt es keine Überlappungen, an denen man hängen bleiben kann. Haben die Ärmel einen Klettverschluss, dann ist das ebenfalls komfortabel und dient der Sicherheit. So können die Ärmel nicht nach oben rutschen und es kann nicht in die Ärmel regnen. Am Hals sollte sich die Jacke mit einem Klettverschluss schließen lassen, denn das hält im Winter warm und schützt vor dem eisigen Wind. In der Regel haben diese besonderen Jacken vier Taschen, zwei Brusttaschen und zwei aufgesetzte Taschen auf Höhe der Hüften. Diese Taschen lassen sich vielfach mit einem Reißverschluss schließen und sind ideal, um darin Werkzeug oder private Dinge aufzubewahren.

Mit Leuchtstreifen

Viele Schnittschutzjacken haben entweder eine leuchtende Farbe, wie beispielsweise Orange, oder sie sind mit Leuchtstreifen ausgestattet. Diese Streifen, die in der Dunkelheit reflektieren, sind meist am unteren Teil der Ärmel, am Saum und oben am Kragen angebracht und dienen ihrer Sicherheit. So sind die Arbeiter im Wald vor allem an Wintertagen gut geschützt und gleichzeitig immer gut zu erkennen, wenn es im Wald früh dunkel und erst spät hell wird.

Fazit zur Schnittschutzjacke

Wer einen Ofen oder einen offenen Kamin zu Hause hat, kann sich an kalten Tagen über eine gemütliche Wärme freuen. Sicher ist es möglich, das Holz für den Ofen oder den Kamin, getrocknet und in handliche Stücke geschnitten, bis vor die Haustür liefern zu lassen, was jedoch in der Regel sehr teuer ist. Wer sich einen Baum bei der Gemeinde kauft, muss den Baum zwar nicht selbst fällen, aber den Stamm selbst noch in handliche Scheite sägen. Für diese Arbeit ist eine Schnittschutzhose Pflicht, die Schnittschutzjacke * hingegen sollte jeder freiwillig anziehen. Diese besondere Jacke hält im Winter warm, sie schützt optimal und sorgt dafür, dass auch Privatleute im Wald gesehen werden.

Bild: depositphotos.com / 51875241 @ kalinovsky

Schnittschutzjacke

Ulrike Dietz